Mythen der Buchbranche!
Als Verlegerin weiß ich, dass die Buchbranche einer Blackbox gleicht – vorne Text rein, hinten Buch raus. Und dazwischen wird gelesen:) Nun ja, ganz so ist es nicht, gerne möchte ich mal ein paar Mythen richtigstellen.
1️⃣ Mythos: Menschen, die im Verlag arbeiten, lesen den ganzen Tag Bücher.
Die Realität: Bücher lesen ist nicht der Job, sondern die Voraussetzung für den Job. Nur wer wirklich viel und gerne liest, kann im Verlag mitreden. Die Verlagsarbeit selbst ist eine Mischung zwischen Qualitätssicherung (wie wird aus einem Text ein richtig gutes Buch) und Marketing (wie mache ich irgendjemanden auf dieses Buch aufmerksam).
2️⃣ Mythos: E-Books sind das Aus für gedruckte Bücher. 📖
Die Realität: Gedruckte Bücher verkaufen sich weiterhin. Und selbst wenn sie es nicht mehr täten, wäre es mir als Verlegerin egal! Denn ich verkaufe kein Papier, sondern Inhalte. Bücher vermitteln Wissen und erzählen Geschichten, egal in welcher Form. 📚
3️⃣ Mythos: Bücher stehen auf der Spiegelbestsellerliste, weil sie gut sind. 🔍
Die Realität: Die Spiegelbestsellerliste zeigt, welche Bücher sich am häufigsten verkaufen. Viele davon sind ausgezeichnet – wie zum Beispiel die Titel aus dem Komplett Media Verlag . Aber nur weil ein Buch gut ist, bedeutet es nicht, dass es sich oft verkauft. Viele Themen sind zu speziell für die Verkaufszahlen, viele Autor*innen zu unbekannt. Daher kommen vorrangig die Bücher, auf die Spiegelbestsellerliste, deren Marketing stimmt.
Was gibt es noch für Mythen über die Buchbranche und die Verlagsarbeit, die ihr kennt?