Vielfalt und die Buchbranche
Fünf Tag lang hat die Buchbranche sich auf der Buchmesse gefeiert. Endlich, es wurde auch wieder Zeit! Und je nach Medium konnte man erfahren, dass es der Branche gut geht wie noch nie und sie trotz aller Probleme einen stabilen Umsatz liefert. Oder dass sie gerade dabei ist, zugrunde zu gehen, weil die gestiegenen Preise sie kaputtmachen.
Wie immer liegt die Wahrheit dazwischen. Die Umsatzzahlen der Buchbranche sind stabil, aber der Umsatz wird mit immer weniger Buchtiteln gemacht. Obwohl die Zahl der Publikationen aufgrund wachsender Self-Publishing-Zahlen nicht zurückgeht. Das bedeutet, dass immer weniger Unternehmen immer mehr Umsatz machen. Und Bücher, die gerade keine populären Themen anschneiden, immer weniger Aufmerksamkeit erhalten.
Dadurch verliert der Buchmarkt an Vielfalt. Kein neues Problem, doch eines, dass sich zunehmend verschärft. Nur Themen und Bücher, die entsprechend finanzielle Marketingpower mitbringen, werden noch wahrgenommen. Leisere Stimmen verschwinden im Hintergrund.
Dass Vielfalt wichtig ist, hat sich herumgesprochen. Nicht nur gesellschaftlich, auch persönlich bedeutet Vielfalt Weiterentwicklung. Mein Lösungsvorschlag wäre eine staatliche Förderung von Buchprojekten, strukturell und bedingungslos, wie sie Länder wie zum Beispiel Norwegen bereits praktizieren.